Falkensteiner Ufer - Hamburg, Blankenese und Rissen
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26. August 2011 – Der Künstler und Denkmalpfleger Hans Bunge hat eine ausgezeichnete Idee zum Denkmal am Wasserwerk.

Besonders wichtig sei die Erlebbarkeit anhand von authentischen Objekten. Wie noch viele Blankeneser sicher wissen, war das ehemalige Wasserwerksgelände um die zwei Becken herum früher durch einen besonderen Maschen-Zaun eingezäunt. Bevor das Ensemble mitsamt des Zaunes unter Denkmalschutz gestellt werden konnte, ließen die Wasserwerke den Zaun austauschen.

Seinerzeit gelang es Herrn Bunge ein originales Tor zu erwerben und aufzuarbeiten. Seine Idee ist nun, dieses Tor am Eingang des geplanten Elbparks aufzustellen, als erlebbares Denkmal. Das Bezirksamt Altona hat diesbezüglich Interesse, wenn auch fehlende Finanzierung, signalisiert.

15. Juni 2011 – Das Bezirksamt Altona ist derzeit mit der Ausschreibung des Parks beschäftigt. Demnach sei ein Beginn im August wahrscheinlich.

15. Februar 2011 – Thomas Layer vom Bezirksamt Altona war so freundlich und hat uns auf dem aktuellen Stand zum Elbpark gebracht:

Die Arbeiten am Elbpark beginnen erst dann, wenn die Krötenwanderung im Frühjahr vorbei ist. Dies hat ein Abstimmungsgespräch mit dem Naturschutzreferat der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt ergeben. Im Mai soll es also losgehen. Die Arbeiten sollen ein paar Monate andauern und werden nicht von dem Unternehmen ausgeführt, das derzeit den Umbau an den Wasserbecken durchführt. Derzeit ist es nicht geplant die Arbeiten zu unterbrechen, wenn die Jungkröten in den Wald wandern. Es ist unklar, ob die Jungkröten auch das Gelände des Elbparks durchwandern oder direkt in den Wald laufen. Dazu liegen keine Untersuchungen vor. Es wurde eine Slipanlage an der Elbe aus Sicherheitsgründen zurückgebaut. Die Baustelle soll über den Waseberg von Osten angefahren werden. Der Eingriff in die bestehenden Strukturen soll sehr vorsichtig erfolgen. Eine historische Schachtanlage soll erhalten bleiben. Der Zaun zur Straße soll abgebaut und zwischen Elbpark und dem zur Elbe geöffneten Becken sowie dem damit verbundenen Biotop aufgebaut werden. Ein Hügel oder eine Senke in Kombination mit dem bestehenden Zaunsockel sollen Fahrzeuge daran hindern im Elbpark zu parken. Denkbar wäre es auch eine Amphibienleiteinrichtung einzubauen. Diese ließe sich möglicherweise mit dem Zaunsockel kombinieren. Es müsse noch ein Baum gefällt werden. Die bestehenden Obstbäume sollen durch weitere ergänzt werden.

9. Februar 2011 – soil, excavator
Abbildung 1: Ein Bagger im künftigen Elbpark
Die Arbeiten am Elbpark haben begonnen. Gegenüber des Wasserwerks hat ein kleiner Bagger eine Teilfläche gesäubert und eingeebnet (Abbildung 1).

27. August 2011 – Ein Video auf Youtube zeigt, wie Anfang des Jahres 2011 ein Langarmbagger am Falkensteiner Ufer auf einen Tieflader verladen wird:
http://www.youtube.com/watch?v=uxaj2jRyhos

7. Juni 2011 – Am Nordufer des geöffneten, östlichen Beckens werden punktuell Ersatzpflanzungen vorgenommen. Bereits im Frühjahr wurden größere Pflanzmatten ausgetauscht, die den eisigen Winter nicht überstanden hatten.

30. Mai 2011 – Bei Niedrigwasser war erkennbar, dass auf der gesamten Länge des Walles zwischen den Becken im Abstand von ca. zwei Metern Wasser zwischen den Mauersteinen in die Elbe herausfloss. Die Fließgeschwindigkeit pro Loch (ca. 20 Stellen) dürfte bei wenigstens 1 - 5 Liter / Minute gelegen haben.

12. Mai 2011 – Der Wasserpegel im Westbecken sinkt weiter. Die ReGe Hamburg bestätigt einen „diffusen” Wasserverlust durch den Damm zwischen den Becken. In Abstimmung mit dem Gewässeramt soll die weitere Entwicklung in diesem Sommer beobachtet werden, um dann ggf. Maßnahmen zu ergreifen. Über unterhalb der Wasseroberfläche befindliche Rohre soll es keinen Wasseraustausch geben können, da die Rohre verschlossen wurden. Die Gefahr einer Versalzung durch Elbwasser (Brackwasser) wird nicht gesehen, dass es ausreichend Zufluss von Frischwasser geben soll.

6. April 2011 – Nach langer Zeit ist absehbar, dass die Arbeiten tatsächlich in den nächsten Tagen abgeschlossen werden. Die schweren Bagger und die Container wurden abtransportiert. Die Baustelleneinrichtung wurde aufgelöst. Das Gelände, auf dem die Baucontainer standen, wird geglättet. Die Überlaufschwelle zum Westbecken ist weitestgehend fertig gestellt. Die Pflanzmatten am Ufer des geöffneten Beckens wurden teilweise erneuert. Ein Stahlrohr, das zur Befestigung des Pontons diente, soll bei Niedrigwasser abgeschnitten werden.

8. März 2011 – Falkensteiner Ufer, excavator, stone
Abbildung 2: Befestigungs­arbeiten am Damm
An der östlichen Öffnung des Walls finden Pflasterarbeiten statt (Abbildung 2). Dort hatte das Hochwasser vor einem Monat noch sehr viel Sand abgetragen. Erneut werden Steine für die Befestigung angeliefert. Allerdings handelt es sich um Steine geringer Korngrößen (Schotter), die für den Untergrund genutzt werden. An einigen Stellen werden Zaun und Tor ausgebessert.

15. Februar 2011 – Ein Lastwagen liefert frischen Sand an. Dieser wird vermutlich an den Stellen aufgeschüttet werden, an denen das Hochwasser vor einer Woche Sand fortgespült hatte.

8. Februar 2011 – Ein Mitarbeiter des ausführenden Unternehmens Eggers Umwelttechnik nimmt an, dass die Arbeiten bis in den März andauern werden. Schwierigkeiten sind aktuell durch die hohen Wasserstände der vergangenen Tage aufgetreten. Das Wasser hat Sand fortgespült, der nun umständlich neu herangebracht werden muss. Die Pflanzmatten sollen von einer Drittfirma erst dann befestigt werden, wenn man sich ganz sicher sein könne, dass es keinen Frost mehr gebe. Dies sei auch eine Kostenfrage.

6. Februar 2011 – Die Arbeiten an der Flachwasserzone im Westbecken sind seit kurzem abgeschlossen und bereits abgenommen worden. Der Flachwasserbereich (1,80 Meter über NN) ist seit letzter Nacht zum überwiegenden Teil durch Wasser bedeckt.

Der Wasserpegel im Becken soll in der warmen Jahreszeit, wenn die Amphibien laichen, grundsätzlich konstant bleiben. Nur bei ausgesprochen hohen Wasserständen im Herbst und Winter und bei Sturmfluten soll es größere Schwankungen geben können. Eine Bepflanzung ist nicht vorgesehen. Ein Sieb an den Rohren sei nicht notwendig, da Fische, die die Arten im Westbecken gefährden könnten, normalerweise nicht in ein Rohr schwimmen würden, ohne durch eine Strömung angelockt zu werden. Im Sommer, der Laichsaison, würde es aufgrund der niedrigeren Wasserstände wahrscheinlich keinen Wasseraustausch zwischen der Elbe und dem Westbecken geben.

Nach derzeitigem Stand sollen die Arbeiten an der Öffnung des östlichen Beckens Ende Februar / Anfang März abgeschlossen werden. Terminverzögerungen können nur teilweise witterungsbedingt begründet werden. Ursprünglich sollten die Arbeiten im Herbst vor der Frostperiode abgeschlossen werden. Beobachtungen von Passanten sprechen auch dafür, dass es hin und wieder Organisationsprobleme gibt, so dass die Arbeiten nicht in dem geplanten Tempo voran gehen. Vielleicht wäre sogar ein anderes Unternehmen beauftragt worden, wenn von vorne herein klar gewesen wäre, dass die Arbeiten fast doppelt so lange dauern könnten, wie ursprünglich geplant; dies vermuten zumindest einige AnwohnerInnen. Die Projektgesellschaft weist stattdessen darauf hin, dass sie sich grundsätzlich nicht in die Ablaufplanung des Bauunternehmens einmische.

Die Öffnung des Beckens soll durch Steine befestigt werden, die jeweils 60 Kg schwer sein sollen. Diese Steine sollen so schwer sein, damit sie von der Strömung der Elbe nicht fortgerollt werden können.

Schon seit einigen Tagen wird beobachtet, wie sich die Pflanzmatten im Ostbecken immer weiter lösten. Das Problem ist aber bereits vor vier Wochen sichtbar geworden und bekannt. Obwohl die Firma Eggers Umwelttechnik darauf hingewiesen wurde, dass die Pflanzmatten gesichert werden sollten, bevor sie teilweise in die Tiefe des Beckens abrutschen konnten, geschah bislang nichts. Eine Fremdfirma soll angeblich erst im Frühjahr beauftragt werden, um die Matten zu fixieren. Es wird angenommen, dass sich die Pflanzmatten aufgrund der Reibung des Packeises im Dezember gelöst haben und nicht ausschließlich durch das Hochwasser. Der lehmige Untergrund ist matschig und partiell unterhalb der lockeren Planzmatten fortgespült worden. Interessant ist, dass Matten, die quer verlegt wurden, noch einwandfrei aufliegen, während die Matten, die längs zum Ufer verlegt wurden, ohne Ausnahme gelockert sind bzw. fortgespült wurden.

5. Februar 2011 – Das Hochwasser der letzten Nacht hat einige Pflanzmatten gegenüber der Öffnung im Wall losgerissen Elbe, soil, reed
Abbildung 3: Pflanz­matten haben sich gelöst
(Abbildung 3).

4. Februar 2011 – Nachdem die Arbeiten in den letzten Tagen scheinbar immer langsamer voran gingen, ruhten sie heute vollends. Es kommen Zweifel auf, ob die Arbeiten noch vor Einsetzen der Amphibienwanderung Ende März abgeschlossen werden können. Augenzeugen berichten davon, dass die Steine für die Befestigung der Öffnung in den letzten Wochen umständlich hin und her geschaufelt worden seien, ein Häufchen hier, ein Häufchen dort, so dass für die eigentlichen Befestigungsarbeiten wenig Arbeitszeit übrig geblieben sei. Mit Spannung wird die erste Sturmflut erwartet, die an der Öffnung im Wall des Beckens nagt und Steine umher wirbelt. Sind die Steine groß und schwer genug, um den Naturgewalten stand zu halten?

14.night, rain, excavator, barge
Abbildung 4: Bergungs­arbeiten in der Nacht
Januar 2011 – Nach harter Arbeit bis spät in die Nacht konnte der versunkene Kahn wieder geborgen werden (Abbildung 4). Er ist nun mit dem Schwimmponton verbunden, damit sich das Unglück nicht wiederholt.

13.01.2011 – Start mit Schwierigkeiten – Nach einen geradezu sommerlichen Wochenende mit Temperaturen bis zu 10°C sind die in der Elbe treibenden Eisschollen sowie die Dezember-Schneedecke aufgetaut. Am Montag haben die Arbeiten am Durchbruch wieder begonnen.

Am Dienstag wurde auch der Langarmbagger (long-reach) wieder von einer schwimmenden Plattform eingesetzt. Ein Lastkahn mit Steinen, wie der Elbbesucher sie auch von den Molen kennt, wurde wieder ins geöffnete Becken gebracht und trieb dort zunächst nur für kurze Zeit. Elbe, excavator, pontoon, Neßsand, barge
Abbildung 5: Versunkener Kahn
Offenbar war der Kahn nur an einer Seite befestigt, so dass er in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag von der Flut an den Rand getrieben wurde, mit ablaufendem Wasser dort aufsetzte, die Ladung verrutschte und schließlich das Wasser in den Kahn fließen konnte (Abbildung 5). Offenbar wurde ein Kahn eingesetzt, der keine getrennten Fächer hat, womit ein Sinken vermutlich hätte vermieden werden können. Zudem zeigen Aufnahmen vom Vortag, dass der Kahn am Heck bereits doppelt so tief im Wasser lag wie am Bug. Die in den Fluten versunkene Fracht, Steine für die Befestigung des Durchbruchs, wird nun von einem Bagger so gut wie möglich geborgen. Mit einer sehr starken Pumpe soll bei ausreichender Ebbe versucht werden das Wasser aus dem Lastkahn herauszupumpen. Bereits im Dezember hätte es beinahe einen ähnlichen Vorfall gegeben, der allerdings auf das Packeis als Ursache zurückgeführt wurde.

Die Arbeiten sollten wie berichtet im Dezember abgeschlossen werden. Aufgrund der winterlichen Verhältnisse im Dezember Winter verzögerten sich die Arbeiten. Erschwerend hinzu kam der Ausfall des Lieferanten der Steine, dessen Brennofen Mitte Dezember den Geist aufgab. Immerhin können die Steine nun unverzüglich geliefert werden, da andere ebenfalls auf die Steine angewiesenen Projekte im Hafen ihre Tätigkeit nicht so kurzfristig wieder aufnehmen konnten. Noch im Januar sollen die Arbeiten am Durchbruch abgeschlossen werden. Noch unklar ist, ob eine weitere Verzögerung durch das Sinken des Lastkahns verursacht wird. Die Arbeiten im Westbecken an der Flachwasserzone sollen im Februar abgeschlossen werden.

22. Dezember 2010 – Packeis-Probleme. Elbe, ice, night, ship
Abbildung 6: Packeis-Gefahr für Boot und Maschinen
Der Schwimmponton wird von einem Schlepper abgeholt. In der Bucht des vormaligen Ostbeckens stapelt sich das Eis bei jeder Flut (Abbildung 6). Durch die Kraft des Eises hätten der Ponton und die Schute beschädigt werden können. Im Wasser kann es erst im nächsten Jahr weitergehen, wenn das Eis abgetrieben oder aufgetaut ist. Ob der Long-Reach-Bagger von Land tief genug reicht, ist fraglich. Muss der bisherige Zeitplan angepasst werden? Zumindest das Westbecken sollte noch fertiggestellt werden, bevor die Amphibien im Frühjahr bei 8°C zum Laichen eintreffen.

21. Dezember 2010 – Ein beratender und bauüberwachender „Knabe-Ingenieur“ möchte kurz vor Sonnenuntergang schnell nach Hause und enthält sich jedes Kommentars zum Stand der Arbeiten. Allein von der Baustelle kommend sah er doch recht durchgefroren aus. Vermutlich hat er den Baustand dokumentiert.

8. Dezember 2010 – Ein Schwimmponton ist eingetroffen, der nun in der Mitte des Durchbruchs platziert ist. Von dort arbeitet ein long-reach-Bagger.

4. Dezember 2010 – Der Materialabtrag am Durchbruch ist bereits sehr weit fortgeschritten. sand, Elbe, dyke, sign
Abbildung 7: Warn­schilder am Durch­bruch
Nun muss dort möglichst zügig die Einbringung der Uferbefestigung erfolgen, um einen übermäßigen Abtrag des Ufers durch die Gezeiten und damit insbesondere eine wesentliche Versandung der Bucht zu vermeiden. Steine grober Körnung liegen bereits bereit. Möwen gehen in dem Flachwasser auf Jagd nach Fischen, was dafür spricht, dass die Bucht durch diese bereits erkundet wird. Warnschilder stehen am Durchbruch, die vor Lebensgefahr an der metertiefen Öffnung warnen (Abbildung 7).

26. November 2010 – Das Elbwasser kann erstmals in das Ostbecken strömen und verwandelt dieses damit von einem Becken in eine kleine Bucht der Elbe. Bei Niedrigwasser befestigen Gärtner Planzmatten am Nordufer des Walls. Die Matten werden festgetackert / im Boden verankert, so dass sie nicht fortgespült werden können.

17.Elbe, sand, ship, excavator, water basin, Neßsand
Abbildung 8: Baggerschiff Arie Cornelus ist eingetroffen
November 2010 15:20 Uhr – Das Schiff mit einem weiteren Long-Reach-Bagger ist gerade eingetroffen. Jetzt geht es dem Becken endgültig an den Damm.

15.November 2010 – Bereits seit einigen Wochen stehen die Arbeiten am Ostbecken scheinbar unmittelbar vor ihrem Abschluss. Elbe, excavator, dyke, Neßsand, water basin
Abbildung 9: Bagger am Ostbecken
Obwohl von den Beobachtern jederzeit erwartet, wird die Öffnung des Beckens zur Elbe hin erst in mehreren Wochen vollendet sein. Bereits jetzt wird ein sogenannter Long-Reach-Bagger eingesetzt, der tief genug reicht, um den Durchbruch im Wall herzustellen. Gleichzeitig wird von der Wasserseite von einem Schiff aus ein weiterer Bagger eingesetzt werden, der zunächst im Uferbereich der Elbe eine Rinne schafft und dann immer näher an den Wall herankommen wird. Von beiden Seiten wird dann am Wall gearbeitet.

28.people, Elbe, sea mole, dyke, Neßsand
Abbildung 10: Lob beim Presse-Termin am Falkensteiner Ufer
© ReGe Hamburg
Oktober 2010 – „BSU und ReGe Hamburg setzen Natur in die Tat um“: Die Rege Hamburg, repräsentiert durch Projektleiter Ottfried Mante und ReGe-Chef Heribert Leutner (Abbildung 10), präsentiert der versammelten Presse und Staatsrat Christian Maaß von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU), der Bauherrin, den Stand der Arbeiten. Dabei wird auch das Falkensteiner Ufer als Erholungsgebiet in den höchsten Tönen gelobt:

Mit der Naturierung der Filterrückspülbecken am Falkensteiner Ufer erhält Hamburg ein neues Naturkleinod. Ziel ist es, die Qualität der Stromelbe zu verbessern und Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu schaffen. Im knappen Zeitraum zwischen Krötenwanderung und Sturmflutsaison wurde die erste Etappe der Bauarbeiten umgesetzt. Nun soll ein Wasserbecken zur Elbe geöffnet werden. Eine Zwischenbilanz.

Bislang war das Falkensteiner Ufer Ausflüglern hauptsächlich wegen seines Blicks auf die Elbe ein Begriff. Das wird sich nun ändern. Wo einst Elbwasser für die Trinkwasserversorgung der Hamburger gefördert wurde, entsteht heute ein europaweit seltenes Biotop.

Staatsrat Maaß: „Das Falkensteiner Ufer gehört schon jetzt zu den schönsten Flecken Hamburgs. Mit der neuen Ausgleichsmaßnahme schaffen wir Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten, der durch die Teilzuschüttung des Mühlenberger Lochs verloren gegangen war – und bieten Möglichkeiten zum Naturerlebnis an einem beliebten Ausflugsziel.“

Das Zentrum des neuen Habitats bilden die zwei jeweils rund 10.000m² großen Wasserbecken. Durch die Umgestaltung des Ostbeckens in Flachwasserbereiche und Wasserwechselzonen wird die Gewässergüte der Stromelbe verbessert. Zugleich bieten die Becken nach ihrer Naturierung Rückzugs- und Aufzuchtsgebiete für Fische und ein Refugium für Vögel an. Auch seltene Pflanzen, wie z.B. der nur an der Elbe vorkommende Schierlings-Wasserfenchel, erhalten naturnahen Lebensraum. Voraussetzung hierfür ist neben der Öffnung des Ostbeckens zur Elbe nicht zuletzt die Umgestaltung der bisher steilen Betonufer zu flachen Böschungen. Das westliche Becken wird als Laichgewässer für Erdkröten aufgewertet.

„Aufgrund der Gegebenheiten vor Ort hatten wir nur sehr wenig Zeit, die Bautätigkeiten durchzuführen“, erklärt ReGe-Geschäftsführer Heribert Leutner. „Nämlich innerhalb der wenigen Monate zwischen Krötenwanderung und Sturmflutsaison“.

Trotz des sehr engen Zeitplans ist es gelungen, die für die Öffnung zur Tide notwendigen Bauarbeiten fertigzustellen. Die Fertigstellung ist im Dezember 2010. Es ist geplant, in einem an das Projektgebiet angrenzenden Park mehrere Informationstafeln aufzustellen, die die frühere Bedeutung der Becken zur Wassergewinnung und die heutige Nutzung für den Gewässer- und Naturschutz erläutern.

Die bisherigen Bauschritte – Nach einigen bauvorbereitenden Arbeiten im Februar haben Anfang Juli die Hauptbauarbeiten für die Naturierung der Filterrückspülbecken begonnen. Im ersten Bauabschnitt wurde der Damm östlich des Ostbeckens abgetragen und die Beckenböschungen so profiliert, dass im künftigen Wasserwechselbereich eine flache Zone für die Besiedelung mit typischen Pflanzen entsteht. Der untere Teil der Böschung wurde gegen Wellenschlag und Abrutschen gesichert.

Die folgenden Bauschritte – Um den freien Einstrom der Elbe in das Ostbecken zu gewährleisten, wird anschließend eine rund 40 m breite Öffnung im heutigen Damm hergestellt und mit Wasserbausteinen befestigt. Mit dem hierbei gewonnenen sandigen Material soll im Westbecken ein flach geneigtes Plateau hergestellt werden, das nach Besiedelung durch typische Pflanzen als Laichzone für die dort vorkommenden Erdkröten dienen und die Entwicklungsbedingungen für Kröten verbessern wird.

Hintergrund und Finanzierung – Im Zusammenhang mit der Schaffung neuer Flächen für die Airbus-Werkserweiterung wurden Teile des Mühlenberger Lochs aufgespült. Für das bei den Aufspülarbeiten in die Elbe ablaufende Wasser, musste eine Abwasserabgabe gezahlt werden. Diese Abwasserabgabe sollte entsprechend eines Senatsbeschlusses zweckgebunden zur Aufwertung der Elbe, insbesondere der Gewässergüte, verwendet werden. Die Naturierung der Filterrückspülbecken am Falkensteiner Ufer wurde als geeignete Maßnahme ausgewählt. Um die Realisierung des Gesamtprojektes zu ermöglichen, wurde eine Zuwendung der Stadt aus einem Haushaltstitel zur Verbesserung der Gewässergüte gewährleistet. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 2 Mio. Euro. Der größte Kostenanteil wird aus der Abwasserabgabe in Höhe von rund 1,238 Mio. Euro finanziert. Siepmann, Nina: Naturierung der Filterrückspülbecken am Falkensteiner Ufer geht in die Zielgerade, ReGe Hamburg Projekt-Realisierungsgesellschaft mbH 28. Oktober 2010, Presseinformation

25. Oktober 2010 – Vermessungsingenieure führen einige Vermessungen am Gelände durch.

23. Oktober 2010 – Nachdem der Uferbereich am Ostbecken neu gestaltet und mit Steinen befestigt wurde, wurden diese Woche bereits die ersten Pflanzmatten ausgelegt. water basin, pipe
Abbildung 11: Ostbecken
Die Pflanzen wachsen auf einem Netz aus Naturmaterialien. Als Untergrund dient eine tonhaltige Erde, die sowohl ein gutes Anwachsen gewährleistet, den Untergrund zusätzlich befestigt als auch recht wasserundurchlässig ist.

3.excavator, water basin, sand, front loader
Abbildung 12: Hügel­land­schaft und Flach­wasser­zone
Oktober 2010 – Die Arbeiten am Ostbecken sind noch in vollem Gange. Eine Hügellandschaft (Abbildung 12) ist erkennbar, die eines Tages in ihren Senken feuchte Gebiete - Biotope - für Tiere und Pflanzen bieten soll. Zentimetergenau wird das Gelände nach den ausgearbeiteten Plänen gestaltet.

13. September 2010 – Der Uferbereich am Ostbecken wird verdichtet. Zum Becken hin erfolgt eine Befestigung mit Steinen. Nach und nach wird der neu gestaltete Bereich von Osten nach Westen fertiggestellt.

11. August 2010 – Die künftige Flachwasserzone im Ostbecken lässt sich bereits gut erkennen. Der Wasserpegel wurde zuvor um etwa einen Meter abgelassen. Der Durchbruch im Damm ist zum Schutze vor der Tide wieder verschlossen worden.

26. Juli 2010 – Die ReGe Projektgesellschaft hat nach drei Wochen der Arbeiten zu einem internen Treffen geladen, people, Elbe
Abbildung 13: Infor­ma­tions­tref­fen der ReGe Projekt­gesell­schaft
um das Projekt Renaturierung der ehemaligen Filterrückspülbecken der Hamburger Wasserwerke den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorzustellen. Mit Becks, Cola, Mineralwasser und kleinen Häppchen wurden die rund zwei Dutzend Interessierten versorgt (Abbildung 13). Genossen wurden der Blick auf die ruhige Elbe und das angenehme Wetter. Die ausführenden Mitarbeiter der Eggers Umwelttechnik hatten zuvor eine Terrasse auf dem Damm zur Elbe hin geschaffen, waren ebenfalls vor Ort und standen für Auskünfte zur Verfügung.

Elbe
Abbildung 14: Front­lader auf dem Damm zwischen Ostbecken und Elbe
War der Bagger in der ersten Woche noch auf sich allein gestellt, kam ein Radlader (Abbildung 14) in der zweiten Woche hinzu. Nach den Arbeiten am Ostwall des östlichen Beckens wurde am Nordrand gearbeitet und der dortige Uferbereich komplett umgewälzt. In der dritten Woche wurden die Betonplatten im Bereich des künftigen Durchbruchs zwischen Ostbecken und Elbe abgetragen. Schließlich wird in der vierten Woche der Sand aus dem Durchbruch in das westliche Becken eingebracht, um dort einen Flachwasserbereich für Pflanzen zu schaffen. Dabei soll entgegen der ursprünglichen Planung besonders vegetatiosschonend vorgegangen werden. Bis auf eine schmale Zufahrt wird der Uferbereich im Westbecken komplett erhalten bleiben. Die Baufahrzeuge fahren dann auf dem im Wasser aufgeschütteten Sand.

9.Juli 2010 – In der ersten Woche der Arbeiten wurde ein Teil des Erdwalls zwischen dem Ostbecken und der künftigen Biotopzone abgetragen. water basin
Abbildung 15: Erd­wälle nach der ersten Arbeitswoche
In diesem Bereich wurden Teile des gemauerten Beckenrands und einige Rohre ausgegraben. Ein großer Erdwall (Abbildung 15) lässt darauf schließen, dass der Abtransport der Erd- und Schuttmassen entweder nicht ideal terminiert wurde oder die Erde für spätere Aufschüttungen gelagert wird. Die Schaffung der Flachwasserzonen an den Nordseiten der Wasserbecken wird vermutlich hauptsächlich durch Aufschüttung mit Erde im Wasser erreicht werden.

excavator, container
Abbildung 16: Solide Con­tai­ner­siedlung im künftigen Elbpark
Im Bereich des künftigen Elbparks wurden auf einer zuvor gemähten Wiese mehrere Arbeits-, Wohn- oder Lager-Container aufgestellt (Abbildung 16). Schwere Betonplatten bilden einen großzügien Platz. Wofür wird diese nicht gerade bescheidene Infrastruktur gebraucht?

29. Juni 2010 – Erste Arbeiter treffen Vorbereitungen für die Baumaßnahmen und läuten damit den Start ein. Morgen kann bereits mit der Ankunft eines Baggers gerechnet werden.

25. Juni 2010 – Am östlichen Becken wird die Wiese gemäht. Insbesondere der östliche Damm wird kahl geschnitten, damit der teilweise Abtrag in den nächsten Tagen beginnen kann. Ein Bereich im künftigen Park wird ebenfalls freigeschnitten.

23. Juni 2010 – Die Experten für Bombensuche sind wieder aktiv. Nachdem Ende April 2010 das halbe östliche Wasserbecken mit einem Boot abgefahren und mittels verschiedener Verfahren gescannt wurde, sind jetzt Taucher aktiv, die etwa 50 Verdachtspunkte antauchen. Auch wenn einige Anwohner vermuten, dass einige größere Bomben in der Gegend zwischen Wittenbergen und Blankenese noch vermisst würden, wird hier vermutlich eher Schrott herausgefischt werden.

30. April 2010 – Ein Boot der SeaTerra GmbH durchsucht im Auftrag der ReGe Hamburg Projekt-Realisierungsgesellschaft das östliche Wasserbecken nach Kampmitteln. motor boat, water basin
Abbildung 17: Bombensuchboot
Das Boot, voll mit High-Tech, ist mit einem Rahmen ausgerüstet, der mit unterschiedlichen Sonden und Sensoren bestückt werden kann. Zum Einsatz kommen Cäsium Dampfmagnetometer und Großschleifenelektromagnetik. So soll sichergestellt werden, dass in dem Becken zumindest im Bereich der anstehenden Umbaumaßnahmen keine bösen Überraschungen lauern. Gerüchten zufolge soll es im westlichen Becken unmittelbar nach dem Krieg Anzeichen für Bomben gegeben haben. Über einen Kran wird das Boot zu Wasser gelassen. Mit Hilfe von GPS-Empfängern wird das Becken systematisch durchsucht. Das wohl „meistfotografierte“ Motorboot (Abbildung 17) der Welt ist in den verschiedensten Häfen bereits gesichtet worden und gibt immer wieder Anlass zu Spekulationen. Die Rede ist dann von einem Krötenerfassungsgerät, einem Aal-Elektrisier-Gerät, vielversprechenden Erkundungsmaßnahmen als Alternative zu Gorleben oder Spionagetätigkeit für die USA.

16. April 2010 – Eine kleine und tatkräftige Gruppe bestehend aus einem Landschaftsplaner des Bezirksamtes Altona, Freiwilligen des Nabu Hamburg und einem Anwohner haben sich heute getroffen um Laich aus dem östlichen ins westliche Wasserbecken umzusetzen. Mit Hilfe von Keschern, einem Boot und Eimern wurde der im Uferbereich sichtbare Krötenlaich eingefangen. Laichfäden wurden teilweise mitsamt der Äste eingesammelt, um die sie gewickelt wurden. Mehrere Eimer mit Laich wurden vorsichtig in das westliche Wasserbecken überbracht. Ein Naturschützer sagt zu der Aktion: „Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein.“

1. 2010-03-30_1857344.jpg
Abbildung 18: Ab­dicht­ung des Krö­ten­zaunes am öst­lichen Tor
April 2010 – Nachdem festgestellt wurde, dass einige Kröten in das östliche Becken gelangen konnten, wurde bereits in den letzten Tagen eine Stelle am Krötenzaun beim östlichen Tor mit Steinen und Holzlatten abgedichtet (Abbildung 18). Heute werden die Übergange der einzelnen Elemente des Krötenzaunes besser verbunden, so dass sich auch hier kein Durchschlupf mehr bietet.

Anfang März 2010 wurde ein Krötenzaun an der Nord- und Westseite des östlichen Wasserbeckens verlegt, um die Kröten bei in den nächsten Wochen einsetzender Wanderung nicht in das Wasserbecken gelangen zu lassen und sie nach Möglichkeit in das westliche Becken zu leiten. In die am westlichen Becken befindliche Mauer wurden einige zusätzliche Durchgänge für die Kröten gebohrt.

In der letzten Woche im Februar 2010 wurden zahlreiche Bäume an den Wasserbecken gefällt und Büsche entfernt, um Platz für die geplanten Flachwasserzonen zu schaffen.  

24. Juni 2010 – gastronomy, signboard, Strandweg
Abbildung 1: Restaurant zum Bäcker
Endlich hat die Informations­veranstaltung der Projekt­gesellschaft im Restaurant Zum Bäcker (Abbildung 1) stattgefunden. Herr Mante von der Projekt­gesellschaft ReGe, einer hundert­prozentigen Tochter­gesell­schaft der Stadt Hamburg, erläutert anhand von Karten und Fotos die bevor­stehenden Umbau­maßnahmen.

Bauherr ist das Fachamt für Gewässerschutz vom Amt für Umweltschutz der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. Die Ausführung erfolgt durch die Firma Eggers Umwelttechnik. Zwischen dem Ostdamm des östlichen Wasserbeckens und dem geplanten kleinen Elbpark soll in einer leichten Senke ein weiteres Biotop entstehen. Die dort vorhandenen Sedimente seien eines Biotops würdig. Es sei übrigens von einem Damm und nicht von einem Deich zu sprechen, da die Dämme der Wasserbecken nicht ausgelegt seien um auf Dauer dem Wasserdruck stand zu halten, der entsteht, wenn die Becken nach eine besonders schweren Sturmflut bis zum Rand voll laufen und das Hochwasser wieder abzieht. Bereits seit längerer Zeit ist die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt auf der Suche nach einem geeigneten Projekt. Gemäß Abwasser­abgaben­gesetzes (AbwAG) müssen Mittel aus der Abwasserabgabe zweckgebunden verwendet werden. In einem langen Prozess wurde festgestellt, wo die Gelder mit dem besten Verhältnis von Kosten zu Nutzen eingesetzt werden können. Zusätzlich hat die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt die Chance gesehen die im Abwasserabgabengesetzes vorgesehenen Maßnahmen mit Naturschutzmaßnahmen zu verbinden. So soll durch die vorgesehene Öffnung des östlichen Beckens und der Schaffung einer Flachwasser- und Wasserwechselzone eine Verbesserung der Gewässergüte (Vgl. AbwAG §13 Abs. 2 Nr. 5) durch Sauerstoffanreicherung erfolgen. Es soll ein ein Hektar großer Bereich entstehen, der der Tide der Elbe ausgesetzt ist. Es wird gehofft, dass durch die neu geschaffenen Bedingungen aber auch aufgrund der vorhandenen Substrate die Ansiedlung seltener und geschützter Pflanzen begünstigt wird.

Gewässerschutz soll mit Naturschutz und Denkmalschutz verbunden werden. Die Absetzbecken und das Wasserwerk spielten aufgrund der damals technisch führenden Filter eine besonders positive Rolle während der Choleraepidemie von 1892, die Altona weitestgehend verschonte. Die Becken fingen das Wasser aus der Filterreinigung des Wasserwerkes Bauersberg auf. In den letzten Jahrzehnten wurden die Dämme der Becken an einzelnen Stellen ausgebessert. Nach der Sturmflut von 1962 soll es durch den enormen Wasserdruck größere Schäden gegeben haben. Die vorhandenen Elemente auf dem ehemaligen Wasserwerksgelände sollen aufgearbeitet werden und stehen bleiben. Dazu gehört der Zentralschacht sowie die gerne als Grüne Elefanten bezeichneten Kästen, die den Schließmechanismus zum Verschluss der Aufbereitungsschächte enthalten.

Im nördlichen Bereich der Wasserbecken soll ein etwa 6,50 m breiter Bereich entstehen, der eine geringe Steigung aufweist und als sogenannte Pflanztasche das Herzstücke für Pflanzen und Wassertiere bilden soll. Der südliche Damm des östlichen Beckens wird am Scheitel (NN + 6,20 m) auf einer Breite von 39 m geöffnet und etwa 0,5 m oberhalb des Grunds (NN 3,50 m) des Beckens auf einer Breite von 7 m, so dass die entstehende Öffnung nach unten zusammenläuft. Dies ist erforderlich, damit die Strömung der Elbe mit dem dann geöffneten Becken optimal zusammenspielt: eine Lockströmung für Ruhe suchende Fische und eine möglichst geringe Ablagerung von Schlick sollen erreicht werden. Es sei jedoch anzunehmen, dass das Bezirksamt Altona dennoch einmal jährlich angesammelten Schlick und Sand abbaggern müsse, damit die gewünschte Flachwasserzone in Ihrer Funktion erhalten bleibe.

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Abbildung 2: Bauphasen
Für den Baubeginn am östlichen Becken ist die nächste Woche vorgesehen. Zunächst erfolgen ein Bodenabtrag, die Profilierung der Böschung und die Herstellung des Deckwerks. Der Hauptteil der Arbeit soll aber ab August ausgeführt werden (Abbildung 2). Dazu gehören die Öffnung des Beckens und die Schaffung der Flachwasserzonen. Eine Überlaufschwelle wird zwischen den Becken geschaffen (NN + 3,7 m), so dass regelmäßig damit zu rechnen ist, dass Elbwasser in das westliche Becken gelangt. Überwiegend soll dies die Zeit der Hochwasser im Herbst und Winter betreffen, wenn die Kröten das westliche Becken bereits verlassen haben. Im Juni beträgt das Hochwasser gerade mal +2,2m NN. Der Damm zwischen den Becken (NN + 4,50 m) würde nach den Berechnungen der ReGe dem Wasserdruck ohne einer Möglichkeit zum Abließen nicht standhalten, wenn nach einem extremen Hochwasser das westliche Becken rand voll und das östliche Becken aufgrund der Tide fast leer wäre. Obwohl Projektleiter Mante von sich sagt, dass er begehbare Denkmäler persönlich bevorzuge, werde der Zaun zwischen Becken und Straße stehen bleiben. Unter den Anwohnerinnen und Anwohnern herrscht kurzer Dissens über die korrekte Bezeichnung der Zaunfarbe. Das Verbleiben des Zaunes wird begrüßt, da die Becken somit etwas geschützt bleiben.

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Abbildung 3: Elbpark
Herr Layer, der Leiter der Planung in der Abteilung für Stadtgrün des Fachamtes Management des öffentlichen Raumes im Dezernat Wirtschaft, Bauen und Umwelt des Bezirksamtes Altona, stellt die bisherigen Planungen zu dem geplanten Parkbereich (Abbildung 3) östlich der Wasserbecken vor. Der Park soll an die Gegebenheiten angepasst sein. Bäume, Hecken und das Biotop bleiben erhalten. Mehrere Aufenthalts- und Sitzgelegenheiten sind geplant. An der Schachtabdeckung ist ein kreisförmiger Bereich vorhanden und zum Sitzen vorgesehen. Mit Sicht auf die Elbe sollen Bänke aufgestellt werden. Ein mit Natursteinen eingefasster Sandweg soll geschwungen durch den Bereich führen. Eine kleine Wiese soll zum Spiel oder Picknick einladen. Die Streuobstwiese soll um alte Apfelsorten erweitert werden. Zusätzlich sind einzelne Kirsch-, Walnuss- und Birnenbäume vorgesehen. Im Jahr 2011 soll der Park angelegt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das Biotop und die Wasserbecken sollen durch einen 1,2 m hohen Weidezaun, nicht zu verwechseln mit einem Weidenzaun, abgetrennt werden. Da der Zaun zwischen Straße und Park entfernt werde, soll eine leichte Mulde die Einfahrt zum Park für Fahrzeuge unattraktiv machen. Der Park auf dem ehemaligen Wasserwerksgelände soll erlebbar und attraktiv für alle Besucher des Falkensteiner Ufers werden. Schautafeln sollen auf den besonderen Wert der Anlage hinweisen und für Interesse sorgen.

people, gastronomy
Abbildung 4: Eine rege Diskussion entwickelt sich
Die Gäste stellen Fragen und tragen Bedenken vor (Abbildung 4). Ein Anwohner befürchtet, dass spielende Kinder über den Weidezaun steigen würden, um einen verlorenen Ball zu holen und in das Wasserbecken rutschen könnten. Es wird gefordert, dass der Zaun höher und wesentlich stabiler ausgeführt wird. Eine Anwohnerin weist darauf hin, dass die Becken in ihrer derzeitigen und künftigen Form zu einer Gefahr für Kinder werden könnten, die nicht schwimmen können und sich unerlaubt und allein direkt an einem der schlecht einsehbaren Wasserbecken aufhalten. Das mögliche Gefahrenpotential für Kinder wird zwar zur Kenntnis genommen, vermutlich aber aufgrund mangelnder Lösungsideen nicht weiter verfolgt werden. Eine Anwohnerin fragt, ob gewisse Bedürfnisse der Parkbesucher nicht dazu führten, dass diese sich in der einer Senke niederließen um eine Hinterlassenschaft zu platzieren. Herr Layer erwidert, dass die beschriebene Toilettensituation nicht verhindert werden könne. Anwohnerinnen und Anwohner, die am nächsten am geplanten Elbpark wohnen, sprechen sich teilweise gegen den Park aus, teilweise dafür. Grundsätzlich befürchtet werden Feiern im Park mit den unmittelbaren Begleiterscheinungen wie z.B. Ruhestörung, Vermüllung und erhöhtem Verkehrsaufkommen. Fast alle Anwesenden melden sich bei dem letzten Stichpunkt zu Wort und schildern die schon jetzt teilweise unerträgliche Verkehrssituation. Insbesondere an Wochenenden seien die Straßen teilweise dermaßen voll geparkt, dass kein Durchkommen mehr möglich sei. Die Diskussion gewinnt an Fahrt. Es wird gefordert, dass konkrete Maßnahmen ergriffen werden. Frau Grrobe von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt sagt, dass die Problematik bereits einmal zur Sprache gekommen sei. Letztendlich sei ein politischer Beschluss erforderlich, damit sich etwas ändere. Zudem werde die Einrichtung von Leiteinrichtungen für Amphibien trotz der schwierigen örtlichen Gegebenheiten geprüft. Schließlich stößt die Bemerkung der Moderation auf Verständnis, dass keiner der anwesenden Projektbeteiligten Ansprechpartner für Verkehrsproblematik sei und das Bezirksamt Altona für die Straße zuständig sei. Die BSU sei verantwortlich für die Naturflächen, die Hamburg Port Authority für den Strand und das Wasser.

Die Baukosten betrügen rund 850.000 EUR. Dazu kämen noch weitere, bereits angefallene Kosten für das Grundstück, Ausgleichsmittel für Ersatzbauten der Hamburger Wasserwerke auf dem Bauersberg sowie Planungskosten, so dass ein Gesamtbudget von rund 2 Mio. EUR zur Verfügung stehe. Von einem Anwohner wird angezweifelt, dass die aufgewendeten Mittel für die Renaturierungsmaßnahme sinnvoll eingesetzt wären. Der frühere und langjährige Leiter der gemeinsamen Amphibiengruppe des Nabu und BUND in Hamburg lehne die Arbeiten ab, da eine Wirksamkeit nicht erkannt werden könne. Herr Dr. Kott von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt führt an, dass es eine Expertise gebe, die die Wirksamkeit der Flachwasserzonen aufzeige. Seltene und in der Elbe übliche Fischarten würden durch die ideale Lockströmung den Weg in das Wasserbecken finden und bei Sauerstoffmangel einen Bereich zur Erholung vorfinden können. Es wird Kritik geäußert, dass nicht alle Anwohner die Einladung erhalten hätten und die Information und Gelegenheit zur Bürgerbeteiligung erst so spät erfolgten. Eine Anwohnerin fragt, ob im Becken mit Bootsverkehr, z.B. im Kreis fahrenden Jet Skis zu rechnen sei. Herr Mante erklärt, dass für Boote ein Verbotsschild aufgestellt werde. Zum Abschluss wird auf die aktuelle Tauchtätigkeit zur Bombensuche eingegangen. Ein Anwohner fragt, ob es stimme, dass nur das halbe östliche Becken abgesucht werde. Es wird erwidert, dass die Suche auf die Bereiche begrenzt worden sei, in denen größere Erdbewegungen stattfinden werden. Im Rahmen der nach der Sturmflut von 1962 erforderlichen Instandsetzungsarbeiten am westlichen Becken sei dort eine Bombe gefunden worden.

Herr Mante schließt die Veranstaltung und lädt die Gäste zu ihren Getränken ein. Ein Anwohner fragt, wer die Kosten dafür trage und erhält die Antwort: „wir“, was zu allgemeiner Begeisterung führt. Es bleiben der Eindruck einer informativen Veranstaltung und kompetenter Beteiligter aus verschiedenen Bereichen der Stadt Hamburg, die sich offenbar bereits seit Jahren mit dem Projekt befassen und verschiedene Ziele vereinen möchten sowie ein leichtes Bauchweh hinsichtlich der Folgen einer zunächst grundsätzlich positiven Erhöhung der Attraktivität des Falkensteiner Ufers.

17. Juni 2010 – Nachdem sich bereits Gerüchte verbreiteten, dass die geplante Renaturierung nicht erfolgen würde, lädt die Projektgesellschaft erneut zu einem Treffen ein. Die Beginn der eigentlichen Bautätigkeit ist für die nächsten Wochen angesetzt.

Anfang Mai diesen Jahres hatten wir Sie zu einer Informationsveranstaltung über die geplante Naturierungsmaßnahme der Filterrückspülbecken am Falkensteiner Ufer eingeladen, die wir leider absagen mussten. Die Umsetzbarkeit des Projektes ist nun sicher, so dass wir Sie vor Beginn der eigentlichgen Bautätigkeiten, die noch im Juni dieses Jahres beginnen werden, über das Projekt und die damit verbundenen Maßnahmen informieren möchten. Hiermit laden wir Sie zu dieser öffentlichen Informationsveranstaltung am 24. Juni 2010 um 18:30 Uhr in die Gaststätte Zum Bäcker, Strandweg 65, 22587 Hamburg-Blankenese ein. Über Ihr Kommen würden wir uns freuen. Mante, Ottfried: Naturierung der Filterrückspülbecken am Falkensteiner Ufer, ReGE Hamburg Projekt-Realisierungsgesellschaft mbH 17. Juni 2010, Zeichen 100617

4. Mai 2010 – Einen Tag vor dem von der Projektgesellschaft angesetzten Informationstreffen wird dieses abgesagt. Eine Kostenüberschreitung der offenbar erst seit kurzer Zeit vorliegenden Angebote macht eine Überarbeitung der umfangreichen Planungen zu den Umgestaltungsarbeiten notwendig. Es wäre nicht verwunderlich, wenn allein die Überarbeitung der Planungen zu höheren Kosten führen wurde.

Wir haben Sie zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung über die geplante Naturierungsmaßnahme der Filterrückspülbecken am Falkensteiner Ufer am 05. Mai eingeladen. Leider müssen wir Ihnen heute mitteilen, dass diese Veranstaltung nicht stattfinden wird. In der letzten Woche fand die Submission der Angebote zur baulichen Umsetzung der Naturierungsmaßnahme statt. Die Angebote liegen leider über dem zur Verfügung stehenden Budget, sodass Umplanungen erforderlich sind. Sobald ein entsprechender Projektstand erreicht ist, werden wir Sie erneut zu einer Informationsveranstaltung einladen. Mante, Ottfried: Naturierung der Filterrückspülbecken am Falkensteiner Ufer, ReGE Hamburg Projekt-Realisierungsgesellschaft mbH 03. Mai 2010, Zeichen 100503

19. April 2010 – Die ReGe Hamburg Projekt-Realisierungsgesellschaft lädt ein zu einer Informationsveranstaltung am 05. Mai 2010 18:00 Uhr im Restaurant Zum Bäcker.

Anfang Februar diesen Jahres haben wir Sie in einem Schreiben über die geplante Naturierungsmaßnahme der Filterrückspülbecken am Falkensteiner Ufer informiert. Im Februar wurden einige vorbereitende Maßnahmen durchgeführt, die eine jahreszeitliche Bindung haben. Hierzu gehörten die Rodung der Gehölze im Bereich der späteren naturnahen Böschung, die Errichtung einer Krötenleiteinrichtung sowie die Bohrung von größeren Krötendurchlässen im Westteil der Begrenzungsmauer.

Die Krötenleiteinrichtung soll dazu dienen, dass möglichst wenig Kröten im Ostbecken ablaichen und stattdessen in das Westbecken gelenkt werden. In diesem Zusammenhang möchten wir uns bei allen Anwohnern bedanken, die zusätzlich geholfen haben, die Kröten in das richtig Becken zu setzen.

Vor Beginn der eigentlichen Bautätigkeiten im Mai dieses Jahres möchten wir Sie gerne über das Projekt „Naturierung der Filterrückspülbecken am Falkensteiner Ufer“ und die dazu notwendigen Baumaßnahmen informieren.

Hiermit laden wir Sie zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung am 05. Mai 2010 um 18:00 Uhr in die Gaststätte Zum Bäcker, Strandweg 65, 22587 Hamburg-Blankenese ein. Über Ihr Kommen würden wir uns sehr freuen. Mante, Ottfried: Naturierung der Filterrückspülbecken am Falkensteiner Ufer, ReGE Hamburg Projekt-Realisierungsgesellschaft mbH 19. April 2010, Zeichen 100419  

Regionale Medien berichteten im Jahr 2007 erstmals von den Plänen die Wasserbecken umzugestalten. Der damlige Senator für Stadtentwicklung und Umwelt Axel Gedaschko sagte gegenüber einem Monatsmagazin, das für „Wahres und Unwahres aus dem Hamburger Westen“ bekannt ist:

Wir wollen als Rückzugsgebiet für die Fische beispielsweise das Wasserwerk Bauersberg in Blankenese umbauen. Die Anlage hat zwei Rückhaltebecken am Elbufer, die sollen renaturiert und zum Fluss hin geöffnet werden. Zur Warmwasserzeit 2008 wird diese Anlage in Betrieb sein. Gedaschko, Axel: Quadratur des Kreises in: Klönschnack, 2007, HEFT 08/07, http://www.kloenschnack.de/[...]umwelt.html Einsichtnahme 17. Februar 2010

Neben der Begründung des Wasserbeckenumbaus als Rückzugsgebiet für Fische wurde auch berichtet, es würde sich um eine anteilige Ausgleichsfläche für das durch Airbus zugeschüttete nicht unwesentlich größere Mühlenberger Loch handeln. Unter dem Aspekt der weiterhin zunehmenden Elbvertiefung, der damit einhergehenden Zunahme von ungewöhnlich hohen Pegelständen und dem Ziel der Abschwächung von Sturmfluten sind insbesondere Stadt nahe Überflutungsflächen wirksamer als weiter entfernte Flächen. Darauf soll auch Herr Professor Dr. Pasche des Instituts für Wasserbau an der TU-Harburg hingewiesen haben. Es sei hier einmal dahingestellt, ob eine Öffnung der Wasserbecken zu zusätzlichen Überflutungsflächen einen evidenten Einfluss auf Sturmfluten haben könnte. Nach dem Stand der Planung im Jahr 2007 sollten auch die Dämme abgesenkt werden, die bislang die Wellen bei Hochwasser abhielten. Der Senator, der zwischenzeitlich das Wirtschaftsressort übernahm, missachtete in seinem Statement den Schutz der in den Becken beheimateten Amphibien. Es war anzunehmen, dass die Baumaßnahmen umgehend beginnen würden, was zunächst Besorgnis hervorrief und Fragen aufwarf. Diese beantwortete Herr Dr. Kott von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt wie folgt:

Die Freie und Hansestadt Hamburg beabsichtigt, die beiden an der Elbe gelegenen Wasserbecken des Wasserwerks Baursberg aus der Nutzung zu nehmen und zu naturieren. Im Detail ist geplant, das östliche Becken zum Teil zur Elbe zu öffnen und damit den Einfluss der Tide zu ermöglichen. Mit der Naturierung des Beckens wird eine sauerstoffreiche Flachwasserzone geschaffen, die bei sommerlichen Sauerstoffmangelsituationen den Fischen einen Rückzugs- und überlebensbereich bietet. Insgesamt entstehen dort Flachwasser- und Uferlebensräume für die typischen Lebensgemeinschaften der Elbe, womit die Gewässergüte der Elbe in Hamburg verbessert wird.
Das westliche Becken bleibt als tidefreies Gewässer erhalten. Eine zusätzliche Aufwertung des Ökosystems wird durch die Umgestaltung des Beckens zu einem Amphibiengewässer als Laichgewässer hauptsächlich für Erdkröten erreicht.
Der Zeitplan sieht die Bauausführung für den Sommer 2008 vor.
An der Tiefe der Wasserbecken wird sich nichts ändern, ebenso wenig am Wasserstand des westlichen Amphibienbeckens. Der Wasserstand im östlichen Becken wird prinzipiell dem jeweiligen Tidewasserstand der Elbe entsprechen. Als Schutz vor schneller Versandung bzw. Verschlickung sorgt ein flacher Damm in der Öffnung des Beckens dafür, dass es zur Sicherheit der Wassertiere nicht vollständig leerläuft, aber auch nicht zu viel Wasser zurückbleibt, aus dem sich Sand und Schlick absetzen könnten.
An der Situation des Hochwasserschutzes ändert sich ebenso wenig, da die landseitigen Ufer der Becken in der Höhe nicht verändert werden.
Der Artenschutz der jetzt schon dort lebenden Tiere wird dadurch gewährleistet, dass nur das östliche Becken tideoffen gestaltet wird. Das westliche Becken wird durch die Naturierung noch mehr den Bedürfnissen der ansässigen Tiere angepasst. Kott, Ralf: Geplanter Umbau der Wasserbecken – Wasserwerk Bauersberg, Az. S 925, Hamburg 06.09.2007

Im November 2007 beschloss der Unterausschuss für Verkehr des Ortsausschusses Blankenese in der Bezirksversammlung Altona, dass der Abschnitt der Straße in Höhe des östlichen Wasserbeckens künftig nicht mehr saisonal während der Krötenwanderungen sondern grundsätzlich von Frühjahr bis Herbst durch Schranken für den motorisierten Verkehr zu sperren sei:

Nach kurzer Erörterung einigt sich der Unterausschuss für Verkehrsangelegenheiten auf Alternative 2 der Beschlussvorlage des Amtes mit folgenden Änderungen:
„Es sollen Schranken installiert werden, die im Regelfall geschlossen sind. Eine Öffnung erfolgt lediglich bei besonderen Veranstaltungen (Radrennen, Marathon) sowie in den Wintermonaten in einer noch festzulegenden Zeit, um eine Ausweichstrecke für den Elbberg anzubieten. Es soll wie bisher eine ausreichende Durchfahrtsbreite für Radfahrer und Fußgänger bestehen bleiben.“
Der Unterausschuss für Verkehrsangelegenheiten fasst diesen Beschluss einstimmig. Bezirksamt Altona: Drucksachen-Nr. XVII-1076 vom 20.11.2007 (Beschluss)

Im Sommer 2008 wurden keine Baumaßnahmen durchgeführt. Im März 2009 wurden Vermessungsarbeiten auf dem gesamten Terrain und in den Becken ausgeführt. Im Februar 2010 erhielten die Anwohner am Falkensteiner Ufer ab Nummer 32 und Falkensteiner Weg ein Informationsschreiben, das einen Beginn der Umgestaltungsmaßnahmen für Mai 2010 ankündigt:

Im Namen der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt möchten wir Sie auf eine in diesem Jahr geplante Umgestaltung der ehemaligen Wasserwerksbecken am Falkensteiner Ufer aufmerksam machen. Die ReGe Hamburg ist mit dem Projektmanagement für Planung und Baudurchführung für das Projekt „Naturierung der Filterrückspülbecken am Falkensteiner Ufer“ beauftragt worden.

Das Grundstück hat die Freie und Hansestadt Hamburg im letzten Jahr von Hamburg Wasser erworben, um das Elbufer in diesem Bereich durch eine Gewässerökologisch und naturschutzfachlich geprägte Maßnahme aufzuwerten und für die Bevölkerung attraktiver zu gestalten. Wesentliches Ziel des gewässerökologischen Vorhabens ist die Herstellung von tidebeeinflussten Biotopen, Wasserwechselzonen und Flachwasserbereichen. Diese Elemente dienen der Verbesserung der Gewässergüte im Bereich der Elbe indem der Nährstoffeintrag und die Sauerstoffzehrung reduziert werden. Weiterhin zielt das Vorhaben auf eine Aufwertung des Gebietes als Rückzugs- und Aufzuchtgebiet für Fische, als Lebensraum europaweit seltener Biotoptypen, als Nahrungs- und Rastgebiet für Vögel und auf die Verbesserung der Erlebbarkeit naturnaher EIbuferbereiche.

Hauptelemente der Maßnahme sind die Öffnung des östlich gelegenen Beckens zur Tideelbe und die Umgestaltung von Teilen des Beckens zu einem natürlichen Lebensraum. Um die Möglichkeit für eine Ansiedlung standorttypischer Pflanzengemeinschaften zu schaffen, werden die Böschungen im nördlichen und östlichen Bereich des Ostbeckens zu sogenannten Pflanztaschen verändert. Im westlich gelegenen Becken ist die Herstellung einer Wasserzone mit geringen Tiefen vorgesehen. Hierdurch wird der Lebensraum für die in diesem Gebiet laichenden und aufwachsenden Erdkröten verbessert.

Der vorhandene Zaun zur Straße Falkensteiner Ufer wird entfernt und durch eine Hecke aus Bibernellrosen zur Abgrenzung des Gebietes ersetzt. Damit finden auch die nach Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützten Erdkröten einen leichteren Ein- und Ausstieg zu ihrem Laichplatz. Zum Schutz der Natur soll der Bereich der beiden Becken auch künftig nicht betreten werden. Allerdings wird die Erlebbarkeit des Elbufers durch eine angrenzende kleine Parkanlage verbessert. Sie gestattet künftig, das Elbufer über einen Rundweg zu erreichen und bietet dort Sitzgelegenheiten an. Daneben soll im Park auf die denkmalwürdigen Anlagenteile und Besonderheiten der ehemaligen Wasserwerksnutzung hingewiesen werden. Bitte entnehmen sie dem beiliegenden Plan das beabsichtigte Gestaltungskonzept des Projekts.

Vor Beginn der eigentlichen Bautätigkeiten im Mai dieses Jahres möchten wir Sie gerne in einer öffentlichen Veranstaltung über das Projekt „Naturierung der Filterrückspülbecken am FaIkensteiner Ufer“ informieren. Hierzu werden wir sie noch gesondert einladen. Mante, Ottfried: Naturierung der Filterrückspülbecken am Falkensteiner Ufer, ReGE Hamburg Projekt-Realisierungsgesellschaft mbH 09. Februar 2010, Zeichen BB_SV_30


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Die Baumaßnahmen sollen von Mai bis Oktober 2010 dauern. Dabei soll Rücksicht auf die laichenden und heranwachsenden Amphibien genommen werden.

4. Mai 2010 – Aus gut unterrichteten Kreisen verlautete, dass der Zaun entlang der Straße nun doch erhalten bleiben soll. Zunächst war geplant worden den tadellosen Zaun zu entsorgen und durch eine dichte und stachelige Hecke zu ersetzen. Die Hecke sollte dann über eine gewisse Zeit durch einen provisorischen Zaun geschützt werden. Vermutlich um die Entsorgungskosten des bestehenden Zaunes einzusparen, wird er stehen bleiben. Denkbar wäre nun auch die recht pflegeaufwändige Hecke einzusparen. Dadurch wären die Naturierungsmaßnahmen von der Straße besser wahrnehmbar.  

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