Falkensteiner Ufer - Hamburg, Blankenese und Rissen
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15. Juni 2012 – Nach einem bewölkten, aber warmen Tag ergoß sich ein zweistündiger Schauer über die juvenilen Mini-Kröten, die sich schon in den vorausgegangenen Tagen am Ufer versammelt und für den Aufbruch gerüstet hatten. Im Nu wanderten sie durch die Grassteppe und im Bereich des Kiosks und des Tores am Westbecken über die Straße. Wir bitten alle Kröten um äußerste Vorsicht beim Überqueren der Straße!


12. März 2012

29. Februar 2012 20 Uhr – Bei leichtem Nieselregen und 9°C wurden acht Erdkröten auf dem Falkensteiner Weg gesehen. Zwei Erdkröten wurden ganz oben am Falkensteiner Weg aufgefunden.

Weitere Erdkröten konnten im Sven Simon Park festgestellt werden. Desweiteren konnte Herr Mohrdieck zwei Bergmolche und drei Teichmolche von der Straße im Park auflesen. Am Rissener Ufer am Kioskteich saß eine Erdkröte auf dem Weg. Zehn Erdkröten hüpften sehr lebendig am Rissener Ufer zwischen Wittenbergener Weg und Falkensteiner Ufer in Richtung der Elbwiesen des Naturschutzgebiets. Am Falkensteiner Ufer zwischen Rissener Ufer und Wittenbergener Weg wurden drei lebende Erdkröten auf der Straße angetroffen, eine plattgefahrene und eine durch den Druck eines schnell fahrenden Fahrzeuges getötete Erdkröten sowie ein kleiner überfahrener Teichmolch festgestellt. Im Bereich des Campingplatzes wurden auf dem kombinierten Rad- und Fußweg zwei offenbar durch unmotorisierten Verkehr getöte Erdkröten gefunden. Eine weitere Erdkröte fiel vermutlich der Krötenfliege zum Opfer. Drei lebendige Kröten, darunter ein älteres Weibchen, wanderten in diesem Bereich. Östlich des Campingplatzes wurde eine Kröte überfahren. In der Falkenschlucht wurde bereits ein Erdkröten-Pärchen angetroffen. Zwischen Falkenschlucht und Westbecken wanderten zwei Erdkröten. Im Bereich des Ostbeckens und Wasserwerks wurden keine Tiere gesehen. Bei diesen Zählungen handelt es sich lediglich um Momentaufnahmen im Rahmen einer kurzen Begehung.

28. Febraur 2012 19 Uhr – Nachdem bereits in den vergangenen Tagen Erdkröten gesichtet wurden, kommt die Krötenwanderung langsam in die Gänge. In einer Momentaufnahme wurden insgesamt zehn Kröten gezählt. Vier Tiere überquerten bei 8°C den Falkensteiner Weg auf Höhe Nr. 5, drei Tiere wanderten auf der Straße am Ostbecken und zwei Tiere wanderten auf der Straße am Westbecken. Während diese Erdkröten jeweils Männchen waren, wurde einige Stunden später ein Weibchen (Abbildung 1) an der Kehre östlich des Campingplatzes gesehen.

Weibliche Erdkröte
Abbildung 1: Eine Erdkröte überquert die Stra0e

 

25. August 2011 – Eine Informationstafel zu Amphibien wurde in einer ersten Fassung entworfen und am Zaun des Westbeckens angebracht (Abbildung 2). Kernstück der Infotafel sind ein laminiertes DIN-A3 Blatt mit interessanten Aspekten zu Amphibien (Krötenwanderung, Metamorphose, Froschregen, Hautatmung, Ortstreue, Nützlichkeit, Schutz, Gefährdung) und ein Lurch-ABC mit einer Auswahl überwiegend heimischer Amphibienarten.

22. August 2011 – Der Amphibienzaun am zur Elbe geöffneten Ostbecken ist entfernt worden. Damit können die juvenilen Amphibien aus der dortigen Ufervegetation nun leichter in den angrenzenden Wald wandern.

26. Juni 2011 – Nur noch einzelne Erdkrötchen sind auf der Straße wahrnehmbar, obwohl am Becken noch immer Hunderte juvenile Kröten sitzen und im Wasser noch viele Kaulquappen schwimmen.

7. Juni 2011 – An der Süd-Westecke wandern die ersten Erdkrötchen außerhalb des Beckenbereichs. Auf der entgegengesetzten Seite des Beckens, zur Straße hin, tummeln sich Tausende Kröten, die den Beckenbereich offenbar noch nicht verlassen können, da sie Schwierigkeiten haben die Mauer im Wall zu überqueren. Spätestens mit Einrichtung der Straßensperrung für die Amphibien wird empfohlen das Überklettern der Mauer partiell durch durch die Anhäufung von Erde zu ermöglichen.

6. Juni 2011 – Nach einem kurzen und heftigen Regenschauer krabbelten und hüpften rund 5.000 - 10.000 juvenile Erdkröten auf der trockenen Flachwasserzone des Westbeckens herum. Pro Quadratmeter Bodenfläche wurden im Durchschnitt 20 Erdkröten gezählt.

30. Mai 2011 – Die Länge der Kaulquappen beträgt bis zu 3cm. Der Kopf (Körper) ist 6mm bis 7mm breit. Einige Exemplare weisen noch keine Beinpaare auf, ein kleiner Teil hat bereits vier Beine. Exemplare ohne Schwanz wurden nicht gesehen. Pro Quadratmeter Uferbereich sind durchgängig wenigstens 500 Kaulquappen vorhanden, wie die Auswertung eines Fotos ergeben hat. Ab einer Tiefe von 50 cm bis ca. 100 cm sind nur noch wenige Kaulquappen im Wasser. Einige Algen haben sich gebildet, die als Schutz und Nahrungsgrundlage dienen. Im östlichen Uferbereich konnten drei grüne Frösche gesehen werden. Eine adulte, vermutlich männliche Kröte hüpfte um 22 Uhr sehr schnell über die stark befahrene Straße in den Wald.

6. Mai 2011 – Die durch das Naturschutzamt beauftragte diesjährige Erfassung der Amphibien während der Frühjahrswanderung mittels Eimer-Zaun-Methode hat folgendes ergeben:

Hinzu gezählt werden können weitere 1800 Erdkröten von nächtlichen Sichtungen. Diese konnten aufgrund ihrer großen Anzahl nur geschätzt werden. Somit liegt der Gesamtbestand an adulten Erdkröten bei 5000 Erdkröten. Die Anzahl der Molche ist gering, da sie einerseits zeitlich länger wandern und andererseits kleine Teiche ohne nennenswerten Fischbesatz bevorzugen. Herzlichen Dank von den Anwohnern an die Behörde und Herrn Landwehr von der Stiftung Naturschutz Hamburg und Stiftung Loki Schmidt mit seinem Mitarbeiter Christoph.

6. April 2011 – Die Rückwanderung der Erdkröten ist bereits in vollem Gange. In der vergangenen Nacht versuchten zahlreiche Kröten den Amphibienzaun nördlich der Straße auf Höhe des Westbeckens zu passieren. Einem Jogger fielen am Morgen „doch einige platt gefahrene Kröten zwischen Falkensteiner Weg und Falkenschlucht und beim Teich am Campingplatz auf. Bei den meisten sah es nach Rückwanderung in den Wald aus. Da hilft dann leider auch kein Zaun nördlich der Straße, und einige Anlieger sowie andere Autofahrer scheinen es auch mit dem vorsichtigen Fahren ihrer PS-Boliden nicht so genau zu nehmen“, was er bereits zu der frühen Stunde anhand der ihm entgegenkommenden Autos feststellen konnte.

5. April 2011 – Vor zwei Wochen hatte sich eine Expertenrunde am Falkensteiner Ufer getroffen, um mögliche Schutzmaßnahmen für Amphibien zu erörtern. Einen herzlichen Dank den Mitwirkenden. Die Ergebnisse stehen nun hier zum Download bereit: Bewertung möglicher Schutzmaßnahmen für Amphibien am Falkensteiner Ufer

3. April 2011 – In der vergangenen Nacht waren 400 Erdkröten in den Fangeimern. Entleert wurden die Eimer kurz vor Mitternacht und am Sonntag Morgen. Die Nacht war mit 16°C recht warm. Damit ist die Erdkrötenwanderung die dritte Nacht in Folge zahlenmäßig auf diesem hohen Niveau. In der Nacht auf Montag war es zwar feucht, dafür mit 8°C deutlich kühler. Es wanderten deutlich weniger Amphibien.

2. April – In der letzten Nacht sammelte eine zweite Klasse der Gorch-Fock-Schule mit Eltern und Lehrern 450 Erdkröten zwischen Wasserwerk und Kiosk. Die Kinder lobten die Aktion als beste Sachkundestunde, die sie jemals gehabt hätten. Drei lebendige und ein überfahrener Molch wurden gefunden.

1. April 2011 – Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt ergreift Maßnahmen für einen verbesserten Amphibienschutz. Für jede heil und gesund über die Straße gesetzte Erdkröte wird eine Prämie von 0,99 EUR gezahlt. Auf andere Amphibienarten wurde ein Kopfgeld von jeweils 9,99 EUR ausgesetzt. Die gesammelten Exemplare müssen einzeln fotografiert werden, damit die Individuen voneinander unterschieden werden können. Alle Teilnehmer nehmen automatisch an der Verlosung des Kraftfahrt-Bundesamtes teil, das anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Behörde eine Reduzierung des Flensburger Punktekontos verlost. Damit sollen rücksichtsvolle Verkehrsteilnehmer belohnt werden. Die auf heute befristete Aktion steht vermutlich auch im Zusammenhang mit der Erhöhung der Strafe für das Überfahren von Amphibien auf jeweils 40 EUR Bußgeld und einen Punkt in der Verkehrssünderkartei.

31. März 2011 – Nach einem regnerischen Tag wanderten mit Einbruch der Dämmerung bei konstant 10°C in der Nacht mehrere Hundert Kröten am Falkensteiner Weg und Falkensteiner Ufer. Einige Helferinnen und Helfer sammelten bis spät in die Nacht und setzten die Tiere auf die andere Straßenseite.

23. März 2011 – Ein Treffen von ausgewiesenen Amphibienexperten hat stattgefunden, um mögliche Maßnehmen zum dauerhaften Schutz der Tiere am Falkensteiner Ufer zu bewerten. Die Ergebnisse sollen in den nächsten Tagen zusammengefasst und veröffentlicht werden.

22. März 2011 – Nach zwei warmen Frühlingstagen mit Temperaturen stellenweise von bis zu 20°C, wanderten in dieser Nacht bei 7,5°C wieder vermehrt Kröten. Auf der Straße im Bereich des Krötenzaunes konnten 15 männliche und vier weibliche Erdkröten gesammelt werden. Zwei Krötendoppeldecker (Abbildung 3) waren bereits unterwegs. Mehrere Kröten konnten tot oder angefahren aufgefunden werden.

Sofern Kröten im Bereich des Zaunes oder aus den Eimern aufgesammelt und ins Westbecken gesetzt werden, bittet Frederik Landwehr von der Loki Schmidt Stiftung um weitgehend detaillierte Mitteilung (Anzahl, Art, Geschlecht, Bereich oder Eimer, Datum, Zeit, Zeitraum, Temperatur, Wetter), damit die von ihm durchgeführte Erfassung möglichst vollständig wird. Über diese Internetseite übermittelte Zahlen werden weitergeleitet.

17. März 2011 – Einige Wochen lang war nichts passiert. Durch einige Gullideckel mit Lochgrößen von 40mm x 80mm und 64mm x 103mm konnten Amphibien in die Kanalisation fallen. Die Hamburger Stadtentwässerung, die verantwortlich für die Gullis ist, war offenbar nicht gewillt ein Gitter in die Gullideckel einzubauen. Offenbar besteht die Sorge der Funktionsbeeinträchtigung der Kanalisation wenn dort durch zugesetzte Zuläufe nicht ausreichend Regenwasser hinein gelangen würde. Das Bezirksamt erhielt schließlich innerhalb eines Tages die Genehmigung die Gullis abzudecken. Sofort wurden drei Gullideckel am Westbecken abgedeckt (Abbildung 4). Eine Erfassung und Klassifizierung der potentiellen Amphibienfallen Gullideckel im betroffenen Bereich zeigt, dass mittelfristig eine umfassendere und weniger provisorische Lösung wünschenswert wäre. Als Anregungen genannt seien hier Gullinetze sowie geriffelte Schläuche und Drahtleitern (S. 30) als Ausstiegshilfen.

14. März 2011 – In der vergangenen Nacht wanderten sie wieder! Nach einem bis zu 18°C warmen Sonntag krabbelten die ersten Erdkröten (Bufo bufo) bei nächtlichen Temperaturen von exakt 10°C aus ihren Erdlöchern (Abbildung 5). In der Dunkelheit knisterte es gewaltig im Laub entlang der Straßen Falkensteiner Weg und Falkensteiner Ufer. Einige bequemere Artgenossen wählten den Spaziergang auf der Straße und wagten das Spiel mit dem Gummi der Autoreifen. Etwa zwanzig Kröten wurden überrollt. Rund vierzig Kröten wurden eingesammelt und am Wasserbecken heraus gelassen.

Homo sapiens sapiens automobilis – bei Dunkelheit doppelt so schnell – rechnete nicht mit Bufo bufo, zeigte sich aber auf persönliche Ansprache sehr einsichtig und fuhr dann vorsichtig weiter.

Mustela putorius iltis – bei Dunkelheit sehr hungrig – rechnete mit Bufo bufo, zog mit seiner Familie durch den Wald und hatte bald einen mit Kröten prall gefüllten Bauch.

Im Laufe des Tages wurde die Sperrung für die Krötenwanderung aufgebaut (Abbildung 6). Außerdem wurde der Krötenzaun am geöffneten Ostbecken professionell nachgezogen und abgedichtet. In regelmäßigen Abständen wurden Eimer (Abbildung 7) eingelassen, die die Amphibien auffangen sollen. Die aus den Eimern heraus guckenden Stöcke dienen kleinen Insekten und Nagern als Ausstiegshilfe.

13. März 2011 – Von Montag an wird das Falkensteiner Ufer zwischen Kiosk und den Häusern am alten Wasserwerk wie in den Vorjahren mittels mobiler Sperrelemente für den motorisierten Verkehr gesperrt. Die Sperre soll fünf Wochen bestehen.

22. Februar 2011 – MitarbeiterInnen des Hamburger Naturschutzamtes (Amt für Natur- und Ressourcenschutz) „tun alle [ihr] Bestes und sind genauso engagiert“ wie die AmphibienschützerInnen des NABU. Der Amphibienzaun am zur Elbe geöffneten Becken soll neu gespannt und um eingegrabene Eimer ergänzt werden. Die dort hereinfallenden Amphibien sollen dann regelmäßig in das westliche Becken gebracht werden. Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt hat die städtische Projektgesellschaft ReGe gebeten hierfür Sorge zu tragen. Für die Zukunft arbeite das Naturschutzamt zusammen mit dem Bezirksamt Altona an einer Lösung, um die Gefahren für die Erdkröten beim Wandern in das westliche Becken langfristig und dauerhaft zu minimieren. Mögliche Lösungen seien aber kompliziert, teilweise umstritten und auch teuer.

15. Februar 2011 – Eine von mir unter den AnwohnerInnen (Falkensteiner Ufer 28 - 90, Falkensteiner Weg) durchgeführte Umfrage lässt auf einen wesentlich höheren Bestand schließen, als von offizieller Seite angenommen wird.

Untersuchungen hätten ergeben, dass der Bestand bei 300 bis 500 Tieren liege. Nun wurden die AnwohnerInnen nach ihrer subjektiven Einschätzung zu der Anzahl an Kröten befragt, die im Frühjahr das jeweilige Grundstück passieren. Eine Summierung der angegebenen Mengen ließe auf einen Bestand von über 2300 Kröten schließen. Eine Übersicht über die ungefähre Verteilung kann hier eingesehen werden: Vorkommen der Kröten am Falkensteiner Ufer

14. Februar 2011 – Naturschützer des NABU Hamburg kritisieren den unzureichenden Amphibienschutz.

Einige Gullideckel haben so große Löcher, dass Kröten hereinfallen können (Abbildung 8). Am Westbecken wurde zwar eine Flachwasserzone hergestellt, es wurden aber die Ausstiegshilfen für die Kröten vergessen (Abbildung 9). Der erneut am östlichen Becken aufgebaute Krötenzaun wird ebenfalls als nicht ausreichend kritisiert. Es könne keine Dauerlösung sein die nächsten Jahre die Amphibien durch Anwohner einsammeln zu lassen. Fische im Westbecken sollten abgefischt werden, um die Kröten nachhaltig zu schützen. Spaziergänger suchten häufig vergeblich nach Informationen zu den Amphibien.

Amphibien lassen sich, wenn sie bei ihren Wanderungen senkrecht auf Leiteinrichtungen treffen, nicht hundert Meter ablenken, damit sie in das richtige Laichgewässer spazieren. Die Tiere verharren i.d.R. tagelang am Zaun, „irren“ herum und wandern dann wieder zurück. Das ist die Regel; der naturwissenschaftlichen Korrektheit wegen möchte ich aber hier ausdrücklich darauf hinweisen, daß man die Situation vor Ort untersuchen muß. Es gibt immer Abweichungen vom Standardverhalten aus noch unbekannten Gründen. Meines Wissens liegen solche Voruntersuchungen / Beobachtungen aber hier nicht vor. Wenn auch in diesem Jahr (2011) die Eimer am Zaun fehlen, in die die Kröten reinfallen, gesammelt werden und dann am „richtigen“ Laichgewässer ausgesetzt werden, kann ich also nur mein absolutes Unverständnis konstatieren. Schon im letzten Jahr hatte ich aus oben genannten Grund schriftlich das Fehlen der Fangeimer moniert. Es ist schlichtweg ärgerlich, wie mit unter Schutz stehenden Tieren umgegangen wird. Ich denke dabei insbesondere an den auf dem Papier stehenden Naturprofit, die Aufwertung der Gesamtmaßnahme, die Planula in ihrem Gutachten errechnet hat: 39 436 Punkte. Schröder, H., Amphibien- und Gewässerexperte von BUND und NABU in einer E-Mail vom 11.02.2011

1992 sollten ja beide Filterbecken zur Elbe geöffnet werden für 3 Mio. DM als Ausgleich für die kommende Elbvertiefung. Der Vorschlag zur Umsiedlung der Erdkröten in das (so unsere damalige Forderung) zu erhaltende Laichgewässer ist in das Limnologische Gutachten über die beiden Filterbecken eingeflossen. Mitte Mai 1992 wurden im westlichen Becken ca. 1000 Erdkrötenkaulquappen pro Meter Ufer beobachtet, und das entlang des gesamten nördlichen Ufers. Größenordnung: 100.000 zweieinhalb Monate alte Kaulquappen im Filterbecken. Wieso im Gutachten von Planula (2010) von einer Aufwertung für die Erdkröten erzählt wird, wenn dort Abraum ins Filterbecken zur Schaffung einer Flachwasserzone als Laichzone hineingekippt werden soll, ist von der Faktenlage her also völlig unsinnig. Das schriftliche Nachreichen der Möglichkeit von Libellen etc., wie in einem Brief der BSU an mich geschehen, kann ich nicht als relevant ansehen. Davon steht nichts im teuren Gutachten drin, das sich in seiner Ausführung 100 %ig gibt und alles ausführlichst berücksichtigt, z.B. selbst die Fischotter oder die Schlingnatter, die dort nie vorkamen. Schröder, H., Amphibien- und Gewässerexperte von BUND und NABU in einer E-Mail vom 11.02.2011

4. Februar 2011 – Am vormaligen Ostbecken wurde wie im Vorjahr ein Krötenzaun (Abbildung 10) aufgestellt. Dadurch sollen Amphibien davon abgehalten werden, geleitet von Ihrem Trieb an den Ort ihrer Geburt zurück zu kehren, in das nun geöffnete Becken mit dem Elbwasser zu wandern. Freiwillige sind aufgerufen mit Einsetzen der Wanderung im März die Amphibien am Krötenzaun abzusammeln und in das Westbecken zu bringen.

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Abbildung 2: Amphibien-Infotafel
toad
Abbildung 3: Kröten­doppeldecker
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Abbildung 4: Abdeckung der Gullideckel
tree
Abbildung 5: Die Sperrung während der Amphibien­wanderung
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Abbildung 6: Eimer am Krötenzaun
plant, toad
Abbildung 7: Die erste Kröte des Jahres 2011
Falkensteiner Ufer, drain
Abbildung 8: Einige Gullideckel werden zur Krötenfalle
water basin
Abbildung 9: Am Westbecken fehlen Ausstiegs­hilfen, insb. für Jungkröten
Elbe, toad fence, leave
Abbildung 10: Kröten­zaun mit leichten Undichtig­keiten

 

22. Dezember 2010 – Planung einer Amphibienleiteinrichtung: Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) prüft in enger Zusammenarbeit mit dem Altonaer Amt für Landschaftsplanung die aufwändige Installation sogenannter Krötenleiteinrichtungen- und Tunnel am Falkensteiner Ufer und Falkensteiner Weg.

Beteiligte und Interessierte habe ich eingeladen grobe Skizzen und Planungen in der Google-Karte Naherholung und Amphibien am Falkensteiner Ufer zusammenzutragen. Vielleicht hilft dies bei der späteren Planung. Eine ungefähre und sehr großzüge Anordnung vor Leitelementen ohne reales Aufmaß kommt auf folgende Gesamtmengen: 120m Krötentunnel (8), 1365m Leitwände (7), 160m Stopprinnen (11) und 460m Krötenzaun. Die Gesamtkosten könnten bei diesem Umfang in der Größenordnung bei 200.000 EUR liegen.

30. Juni 2010 – Das Elbvororte Wochenblatt berichtet in der aktuellen Ausgabe über die Sperrung des Falkensteiner Ufers im Bereich der Wasserbecken:

Bis Ende Juli ist ein Abschnitt des Falkensteiner Ufers zwischen dem alten Wasserwerk und dem Falkensteiner Weg gesperrt. Damit sollen Jungkröten geschützt werden, die sich jetzt aus den Teichen am Wasserwerk auf den Weg in ihren Sommerlebensraum machen. Zählungen haben ergeben, dass in den Gewässern rund 500 Erdkröten leben, deren Nachwuchs sich nun sammelt und zur Rückwanderung aufbricht.
Dabei müssen die Jungen Wege und Straßen überqueren, die für viele der Amphibien zur Todesfalle werden. Der BUND Hamburg appelliert an alle Autofahrer, umsichtig zu fahren, notfalls kurzzeitig anzuhalten und bekannte Brennpunkte ganz zu meiden.
„Man darf Kröten auch gerne anfassen und sie in Laufrichtung über die Straße tragen“, sagt Harald Köpke, Vorsitzender des BUND Hamburg. Auch sollten Kellerabgänge alle paar Tage auf gefangene Amphibien kontrolliert werden.
In Hamburg werden jedes Jahr massenhaft Kröten, Frösche und Molche auf ihrer Wanderung überfahren, fast alle Arten stehen auf der „Roten Liste“ und sind entsprechend bedroht. Der BUND ruft alle Hamburger auf, Amphibienwanderungen zu melden: Tel 600 38 70. Bressau, Thomas: Krötenwanderung: Falkensteiner Ufer gesperrt, Elbvororte Wochenblatt, Jg. 2010-26

25. Juni 2010 22:00 Uhr – am östlichen Wasserbecken wurden ein paar Dutzend kleinste Kröten entdeckt, die im Uferberiech herumkriechen (Abbildung 11). Damit zeigt sich, dass trotz der Laich-Abfischaktion im Frühjahr, wie zu erwarten war, einige Kaulquappen im falschen Becken schlüpfen konnten. Das Bild am westlichen Becken ist dennoch ein vollkommen anderes: Dort liegen Äste im Wasser, um die der schleimige Laich gewickelt ist. Die Jungfrösche, zwischen ein und zwei Zentimeter groß, sitzen zu Hunderten auf Baumstämmen oder schwimmen zu Tausenden im Wasser.

18. Mai 2010 – Der Ausschuss für Grün, Naturschutz und Sport der Bezirksversammlung Altona wird über „Maßnahmen zum Schutz der Kröten am Falkensteiner Ufer“ in einem „Sachstandsbericht des Amtes“ informiert.

Die Planungen der Realisierungsgesellschaft (ReGe) zur „Naturierung“ der ehemaligen Filterrückspülbecken am Falkensteiner Ufer wurden dem Ausschuss für Grün, Naturschutz und Sport in der Sitzung vom 19. Januar 2010 vorgestellt. Sie werden vom Amt ausdrücklich begrüßt. Eine Voruntersuchung für die geplante Öffnung eines der Filterrückspülbecken aus dem Jahr 2005 kommt zu dem Ergebnis, dass in den Becken u.a. eine Erdkrötenpopulation mit ca. 300 Kröten vorhanden ist. Etwa 2/3 dieser Population laichte demnach in dem westlichen Becken ab, welches nun in seiner Biotopfunktion aufgewertet werden soll. Etwa 1/ 3 der Population befand sich im östlichen Becken, welches diese Laichbiotopfunktion für die Kröten durch die Öffnung zur Elbe zukünftig verlieren wird. Das Becken soll in Zukunft eine verbesserte Biotopfunktion für in und an der Stromelbe lebende Fische und Pflanzen entwickeln. Diese Lebensraumaufwertung wird verknüpft mit der Herstellung einer neuen öffentlichen Parkanlage unmittelbar an der Elbe. Aufgrund der schon seit langen Jahren bekannten Nutzung der Becken als Laichgewässer durch Erdkröten wird die Straße Falkensteiner Ufer bereits seit mehr als 15 Jahren zur Laichwanderungszeit im Abschnitt zwischen dem historischen Wasserwerk und der Einmündung Falkensteiner Weg für ca. 5 - 6 Wochen im März / April gesperrt. Für die zeitlich variablere sommerliche Abwanderung der Jungkröten wurden vor einigen Jahren ebenfalls vorübergehend Sperrungen veranlasst.
Am 20. November 2007 hat der Unterausschuss für Verkehr des Ortausschusses Blankenese den Beschluss gefasst, diese vorübergehenden Sperrungen durch eine feste Schrankenlösung zu ersetzen, die dann nur während der Wintermonate und zu Großveranstaltungen geöffnet werden sollen.
Die Herstellung dieser Schrankenlösung ist für nächstes Jahr geplant, wenn die Arbeiten an den Becken abgeschlossen sind. Der Start der Umbauarbeiten an den Becken durch die ReGe war für Mai geplant. Aufgrund von unerwarteten Kostensteigerungen, ist die ReGe jedoch derzeit gezwungen, ihre Planungen zu überarbeiten. Die baubehindernden Gehölze am Ostbecken wurden bereits im März gefällt. Die Baumaßnahme soll aber noch in diesem Jahr begonnen und abgeschlossen werden.
Eine Anwohnerinitiative möchte aktuell das oft missachtete Verbot der Durchfahrt zur Elbe am Wochenende über den Falkensteiner Weg durch den Einbau von versenkbaren Pollern absichern und so der z.T. chaotischen Verkehrssituation an Wochenenden im Sommer entgegenwirken (z.T. kein Durchkommen für Rettungsfahrzeuge). Diese Poller könnten im Norden im Zufahrtsbereich in den Falkensteiner Weg / Siebenweg sowie im östlichen Abschnitt des Falkensteiner Ufers installiert werden. Die Herstellungs- und Unterhaltungskosten für diese Anlage könnten zum größten Teil durch die Anwohner selbst übernommen werden. Rettungsfahrzeuge o.ä. hätten über eine Schlüssellösung jederzeit eine Zufahrtsmöglichkeit.
Die Abteilung Landschaftsplanung würde diese angedachte Pollerlösung als geeignete Maßnahme zum nachhaltigen Schutz der Amphibienvorkommen und zur Stärkung der landschaftsgebundenen Erholung an der Elbe begrüßen (z.B. Radfahren und Wandern). Die vom NABU vorgeschlagene Errichtung von Amphibienleitwänden und -tunneln wird aufgrund der Überflutungssituation und der notwendigen Grundstückszufahrten als problematisch angesehen, jedoch in der Folge weiter geprüft.
Das Bezirksamt beabsichtigt, weitere Gespräche mit den Anwohnern und dem NABU zu führen und wird dem Ausschuss für Grün, Naturschutz und Sport anschließend berichten. Bezirksversammlung Altona: Drucksachen-Nr. XVIII-2096 vom 17. Mai 2010, Mitteilungsdrucksache

1. Mai 2010 – Momentaufnahme 22:00-22:30 Uhr – In der zweiten Nacht nach Abbau der Sperrung laufen die Kröten plötzlich wieder. Maßgeblich hierfür sind optimale Wetterbedingungen: Regen in der Dämmerung bei 10°C. Das Tragische ist, dass mit den Sperrelementen auch die Krötenwarnschilder entfernt wurden. Kaum ein Autofahrer rechnet mit wandernden Amphibien. Gezählt wurden 12 unversehrte und anfangs 5 tote Kröten, was sich innerhalb von 30 Minuten und nach der Durchfahrt von 5 Autos auf insgesamt 8 tote Kröten (Abbildung 12) steigerte. Für die Zukunft sei angeregt entweder die Warnschilder länger stehen zu lassen oder feste Schilder, ggf. mit den Zeiten der Krötenwanderung, zu installieren.

30. April 2010 – Nachdem bereits seit ein bis zwei Wochen kaum mehr Kröten wandern, werden die mobilen Sperren im Abschnitt vor dem östlichen Wasserbecken abgebaut. Nur durch geschicktes Umgreifen gelingt es den Männern die Sperrelemente auf ihren Wagen zu wuchten (Abbildung 13).

12. April 2010 – Es gibt Überlegungen der Anwohnerinnen und Anwohner die Amphibien während ihrer Wanderung künftig durch Krötenleitsysteme und -Tunnel zu schützen. Dazu wären Investionen mindestens im hohen fünfstelligen Bereich notwendig. Das Bezirksamt Altona wird vermutlich nicht in der Lage sein die Mittel bereitszustellen und bevorzugt eine günstigere Lösung - die zeitweise Sperrung des Falkensteiner Wegs und Falkensteiner Ufers im Bereich der Becken während der Wanderungen. Für Anwohner sollen Schilder aufgestellt werden, die nur Schrittgeschwindigkeit erlauben.

Der Laich der Amphibien im östlichen Becken soll in den nächsten Tagen von Freiwilligen in das westliche Becken umgesetzt werden. Das Bezirksamt Altona kümmert sich unter Mithilfe des Nabu Hamburg darum.

6. April 2010 23:00 Uhr, Momentaufnahme bei 10°C – Waldseitig am Krötenzaun des östlichen Wasserbeckens sind heute Abend über 40 Kröten und zwei kleine Molche unterwegs. Auf der anderen Seite des Zaunes sind nur zwei Kröten, die am Krötenzaun versuchen hochzuklettern. Der Krötenzaun ist so konzipiert, dass zurück wandernde Amphibien in der Regel unter dem Zaun durchkriechen können. Zum Wasserbecken hin wandernde Amphibien sammeln sich im Knick des Krötenzaunes. Auf der Straße sind etwa acht Kröten und keine frischen Krötenleichen. Einige Anwohner fahren sehr vorsichtig, andere sind eher zügig unterwegs. Eine Radfahrerin fährt fünf Zentimeter an einer Kröte vorbei ohne diese zu bemerken.

2. April 2010 23:00 Uhr, Momentaufnahme – Die Krötenwanderung in Richtung der Wasserbecken ist praktisch vorbei. Am Krötenzaun des östlichen Beckens sind waldseitig 20 Kröten und auf der anderen Seite, bereits auf dem Rückweg befindlich, 6 Kröten. Aus dem westlichen Wasserbecken kommen etwa 30 Kröten, die die Mauer passieren. Im Regelfall finden die Kröten den Tunnel. Ansonsten klettern die Kröten schon mal die Mauer hoch (Abbildung 14). Einige Teilnehmer des bundesweiten Rollertreffens im Elbe Camp fahren nicht besonders rücksichtsvoll. Es wurde eine im abgesperrten Abschnitt überfahrene Kröte gesichtet.

31. März 2010 23:00 Uhr – Momentaufnahme von der Krötenwanderung – Kein hohes Aufkommen an Kröten bei 7°C und trockenem Wetter. Auf der Straße sind etwa 15 über- oder angefahrene sowie rund 50 lebende Kröten sichtbar. Unmittelbar am Krötenzaun, der nördlich des östlichen Wasserbeckens verläuft, sind 65 Kröten und 1 Molch (Abbildung 15) waldseitig sowie 4 Kröten auf der anderen Seite, die ebenfalls unzweifelhaft versuchen den Krötenzaun zu überwinden.

30. März 2010 18:00 Uhr – Eben habe ich im östlichen Wasserbecken die im Wasser sichtbaren Kröten gezählt. In einem ein bis zwei Meter breiten Streifen insbesondere am nördlichen Ufer des Beckens habe ich 78 Kröten gesehen.

Ende März 2010 – Es hat sich gezeigt, dass der Krötenzaun von einigen hartnäckigen Kröten überwunden werden konnte. Die überwiegende Zahl der Kröten schafft es jedoch nicht, den Zaun zu passieren. Kröten, die im östlichen Wasserbecken laichen konnten, sind nun im Becken eingeschlossen (Abbildung 16). Vom Wald kommende Kröten, die sich auf dem Weg zu ihrem Laichplatz im östlichen Wasserbecken befinden, gelingt es im Regelfall nicht auf das westliche Becken auszuweichen (Abbildung 17). Nur Dank einiger freiwilliger Helfer erfolgt das Aufsammeln der Kröten am Zaun und das Umsetzen in das westliche Wasserbecken. Die Fachgruppe Amphibien- und Reptilienschutz des NABU Hamburg bemängelt das Konzept der sogenannten Renaturierungsmaßnahmen als nicht ausreichend durchdacht. So ist nur der Bereich vor dem östlichen Becken gesperrt, das aufgrund der geplanten Öffnung zur Elbe hin künftig für Amphibien nicht mehr nutzbar sein wird. Aufgrund der künftigen Konzentrierung der Amphibien auf das westliche Becken ist dort die Errichtung von Krötentunneln zur Unterführung unter der Straße sehr zu empfehlen. Dabei sollte das westlich an das Wasserbecken anschließende Waldstück idealerweise durch Leitsysteme oder Tunnel an der Straße mit eingebunden werden. Kostengünstiger wäre vermutlich eine komplette Sperrung der Straße, was für Anwohner wohl kaum zumutbar wäre. Aus dem Waldstück vor dem östlichen Wasserbecken werden auch nach einer Öffnung des Wasserbeckens zur Elbe viele Kröten kommen, so dass dieses Teilstück des Falkensteiner Ufers ebenfalls weiterhin für die Kröten abgesperrt werden sollte, da dies die effektivste und günstigste Möglichkeit des Amphibienschutzes darstellt. Wenn festgestellt wird, dass sich derzeit Amphibien in dem östlichen Wasserbecken befinden, könnte dies zu einer Verzögerung der geplanten Umbaumaßnahmen an diesem Becken führen.

toad
Abbildung 11: Eine winzige Kröte hält sich illegal am öst­lichen Wasser­becken auf
toad, death, spot, asphalt
Abbildung 12: Min­destens 8 Kröten sterben beim Über­rollen durch Autos am 1. Mai
Falkensteiner Ufer, barrier
Abbildung 13: Die Sperrelemente werden abgebaut.
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Abbildung 14: Eine Kröte klettert über die Mauer am westlichen Becken
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Abbildung 15: Ein Molch am Krötenzaun
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Abbildung 16: Eine Kröte aus dem östlichen Becken klettert am Krötenzaun hoch
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Abbildung 17: Kröten auf dem Weg zum Laichplatz

 

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